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Deutschland und Kasachstan: bilaterale Beziehungen

30.10.2024 - Artikel

Deutschland und Kasachstan pflegen seit 1992 diplomatische Beziehungen. Deutschland unterhält eine Botschaft in Astana und ein Generalkonsulat in Almaty. Es gibt regelmäßige Konsultationen zur politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit. Im September 2024 reiste Bundeskanzler Scholz nach Kasachstan. Dort traf er unter anderem Präsident Tokajew für bilaterale Gespräche und nahm an einem Treffen mit den fünf Staatschefs der zentralasiatischen Staaten (Z5+1-Gipfel) teil.

Kasachstan ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspartner in Zentralasien. 2023 lag das bilaterale Handelsvolumen bei 8,75 Milliarden Euro (Importe nach Deutschland: 5,52 Mrd. Euro; Exporte nach Kasachstan: 3,23 Mrd. Euro). Rund 400 deutsche Unternehmen sind in Kasachstan vertreten. In Almaty gibt es eine Repräsentanz von Germany Trade and Invest (GTAI) und eine Auslandshandelskammer (AHK), die Aktivitäten deutscher Unternehmen in Kasachstan und Zentralasien betreut.

Als Mittler der deutschen Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik sind in Kasachstan das Goethe-Institut und die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (fünf entsandte Lehrkräfte) aktiv. Dem weltweiten Netzwerk deutscher Partnerschulen PASCH gehören 15 kasachische Schulen an. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ermöglicht jährlich etwa 90 kasachischen Studierenden einen Studienaufenthalt in Deutschland. Ein Leuchtturmprojekt der bilateralen Hochschulzusammenarbeit ist die Deutsch-Kasachische Universität in Almaty. Am 26. Juni 2024 wurde das Deutsch-Kasachische Institut für Wissenschaft und Technologie an der Technischen Serikbayev-Universität Ostkasachstan (EKTU) eröffnet. Deutschland und Kasachstan unterzeichneten im Rahmen des Besuchs von Bundeskanzler Scholz im September 2024 außerdem eine gemeinsame Absichtserklärung zur Eröffnung einer kasachisch-deutschen Schule in Astana. Eine besondere Brücke zwischen beiden Ländern bilden die aus Kasachstan nach Deutschland eingewanderten Deutschen (ca. 800.000) und die noch in Kasachstan lebende deutsche Minderheit (laut Volkszählung von 2021: 226.000 Personen).

Kasachstan partizipiert in regionalen Projekten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Zentralasien in vielfältigen Bereichen. Schwerpunkte dieser Programme sind der Aufbau eines Berufsbildungssystems, gute Regierungsführung, nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Umwelt, Energieeffizienz und Katastrophenprävention. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist in Astana und Almaty mit Büros vertreten.

Konrad-Adenauer-Stiftung, Friedrich-Ebert-Stiftung und Rosa-Luxemburg-Stiftung sind in Kasachstan mit Büros präsent.

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